Verbreitungskarte erstellen

Wie Sie mit MAPPER eine einfache Verbreitungskarte erstellen können, wird am Beispiel der Verbreitung des Siebenschläfers in Bayern erklärt.

Mit MAPPER können Sie aber auch komplexere Aufgaben lösen und z.B. Daten mit EXCEL austauschen. Auf diese Weise kann man ebenfalls Verbreitungskarten erstellen, z.B. im Austausch mit Excel-Dateien, die mit AVIDATXL (Avidat für Excel) oder AVIDAT-DOS erstellt wurden. (AVIDAT-DOS und AVIDATXL sind Spezialprogramme für ornithologische Aufnahmen, wie z.B. Bruthöhlenkontrolle).

Das folgende Beispiel wurde speziell für diejenigen Benutzer geschrieben, die auch mit dem Programm AVIDAT-DOS arbeiten.

MAPPER kann mit beiden Programmen zusammenarbeiten. Die Programme AVIDAT-DOS und AVIDATXL sind auf der MAPPER- Installations-CD mit enthalten. Aus einer AVIDAT-Datei wie z.B. MUSTER.SRC oder MUSTER.XLS können z.B. die Nisthöhlennummern in das Programm MAPPER übernommen werden. Sie erscheinen als Textmarken in der geladenen Karte und können auf der Karte an die betreffenden Positionen (Orte) geschoben werden. Auf diese Weise kann man eine Bruthöhlenkarte erstellen. Anschließend kann MAPPER aus der gleichen AVIDAT-Quelldatei oder einer von AVIDATXL erstellten Exceldatei auch die Belegungsdaten automatisch übernehmen und in eine Karte eintragen, bzw. an die richtige Position schreiben. Anstelle der Nisthöhlennummern erscheinen dann die ausgewählten Belegungsdaten in der Karte an den betreffenden Positionen der belegten Bruthöhlen. Auf diese Weise erstellt MAPPER aus einer Nisthöhlenkarte und einer Aufnahmetabelle eine Verbreitungskarte der Nisthöhlenbewohner. MAPPER kann dabei die Werte aus verschiedenen Spalten einer Quelldatei (=Aufnahmetabelle) austauschen.

Wie Sie dabei vorgehen können, wird im folgenden eingehender beschrieben.

   Anfertigen einer Bruthöhlenkarte
   Karteneinträge direkt eingeben
   Karteneinträge aus einer Quelldatei in die Karte übertragen
   Erstellen einer Verbreitungskarte

Sofern die Einträge in eine Karte aus den ersten beiden Spalten einer AVIDAT-Quelldatei, z.B. MUSTER1.SRC stammen, kann MAPPER anschließend Verbreitungskarten für jeden Zeitpunkt der Nisthöhlenkontrolle erstellen, also z.B. die Verbreitung der Nisthöhlenbewohner im Jahr 1964, im Jahr 1965 oder 1966 usw., je nachdem welche Aufnahmespalte der Benutzer für den Datenaustausch auswählt. Mit Menübefehl Einträge austauschen kann der Datenaustausch gestartet werden. Mit diesem Menübefehl können Sie entweder eine EXCEL oder eine AVIDAT-DOS-Quelldatei, z.B. MUSTER1.SRC laden. Diese Quelldatei wird in Tabellenform dargestellt (s. Abb. links). Sie muß die in die Karte eingetragenen Nisthöhlen oder Aufnahmepunkte und die Kontrollergebnisse enthalten. Mauszeiger auf den Tabellenkopf einer Aufnahmespalte bzw. auf den Aufnahmezeitpunkt (z.B. 1964, 1965, 1966 usw.) setzen. Linke Maustaste niederdrücken. Es werden nun alle Nisthöhlennummern, durch die betreffenden Einträge der Nisthöhlenbelegung ersetzt (vgl. Karte oben, linke und rechte Seite). Anstelle der Nisthöhlennummern erscheinen nun die Nisthöhlenbewohner in der Karte an den entsprechenden Positionen. Auf diese einfache Weise wird die Bruthöhlenkarte in eine Verbreitungskarte der Nisthöhlenbewohner umgewandelt.

Diesen Vorgang kann man beliebig oft wiederholen. Je nachdem, welche Spalte in der Quelldatei MUSTER1.SRC angeklickt wird, erscheinen entweder die Nisthöhlennummern oder die betreffenden Nisthöhlenbewohner in ein und derselben Karte.

Beispiel: Aus der Quelldatei C:\AVIDAT\MUSTER1.SRC ist die Nisthöhlenbezeichnung 1N in die Bruthöhlenkarte kopiert worden. MAPPER überschreibt dabei automatisch den Eintrag !UNBEKANNT in der ersten Zeile der Tabelle der Karteneinträge mit dem Namen dieser Quelldatei. Sie wählen anschließend das Menü Karte Verbreitung. MAPPER sieht nach, welche Quelldatei in der Tabelle der Karteneinträge vermerkt ist, und versucht, diese Datei zu öffnen. In die Karte wird die Quelldatei MUSTER1.SRC mit den ersten 10 Zeilen eingeblendet. Nun setzen Sie den Mauscursor auf die Spalte mit der Jahreszahl 1965 und drücken dann die linke Maustaste. MAPPER erstellt anschließend eine Verbreitungskarte der Nisthöhlenbewohner für das Jahr 1965. In diesem Jahr war die Nisthöhle 1N von einem Meisenpaar besetzt. MAPPER findet den entsprechenden Eintrag M in der Quelldatei MUSTER1.SRC. Dieser Eintrag erscheint nun in der Verbreitungskarte anstelle von 1N in der Bruthöhlenkarte. Sichern Sie die Tabelle der Verbreitungskarte unter einem geeigneten Namen, beispielsweise MUSTER1_1960 ab. Das Suffix .MDB (Microsoft Daten Bank) wird vom Programm MAPPER automatisch ergänzt, so daß der volle Name für die Einträge dieser Verbreitungskarte MUSTER1_1960.MDB lautet.

Sofern Sie Farben, Position oder Zeichenfolge der Einträge in der Verbreitungskarte ändern möchten, können Sie das ähnlich wie in der Bruthöhlenkarte tun. Die Kartengrundlage selbst, andere Verbreitungskarten oder die Bruthöhlenkarte werden davon nicht beeinflußt.

Im folgenden wird nochmals eingehender beschrieben, wie man mit MAPPER eine Bruthöhlenkarte und anschließend eine Verbreitungskarte anfertigen kann.

Anfertigen einer Bruthöhlenkarte

In einem Waldgebiet sind über dreihundert Nisthöhlen vorhanden. Es soll zunächst eine Karte angefertigt werden, auf der die Lage aller Nisthöhlen eingetragen ist. Mit dieser Unterlage können alle Nisthöhlen im Wald wieder aufgefunden werden. In die Karte werden die Nummern und die Art der Nisthöhlen eingetragen (s. beiliegende Bruthöhlenkarte). Diese Karte kann stets auf den neuesten Stand gehalten werden. Einige Bruthöhlen werden beispielsweise im Lauf der Zeit zerstört oder wegen der Fällarbeiten an andere Bäume umgehängt.

Die Bruthöhlen werden außerdem in gewissen Zeitabständen kontrolliert und die Ergebnisse in ein Datenblatt (=AVIDAT-Quelldatei) geschrieben. Anhand der Bruthöhlenkarte und der dazugehörenden AVIDAT-Quelldatei, in der alle Aufzeichnungen enthalten sind, kann MAPPER Verbreitungskarten der Bruthöhlenbewohner (s. Verbreitungskarte) für jeden Aufnahmezeitpunkt erstellen.

Als Kartengrundlage eignet sich eine Schwarzweißkarte im Maßstab 1:10.000. Es können auch farbige Karten verwendet werden, die jedoch erheblich mehr Plattenspeicher benötigen und beim Ausdruck viel Druckerfarbe verbrauchen. Aus einer geeigneten Karte werden die Gebiete, in denen Nisthöhlen oder andere Aufnahmepunkte erfaßt werden, mit einem Scanner in ein gängiges Bildformat z.B. im Format .BMP (Bitmap) eingelesen. Diese Kartengrundlage kann mit Programmen der Bildverarbeitung, wie z.B. MSPAINT oder PHOTO korrigiert bzw. nachbearbeitet werden. Sie wird als unterste Bildebene in das Programm MAPPER geladen.

Karteneinträge direkt eingeben: Auf die Kartengrundlage können mit MAPPER farbige Texteinträge, z.B. die Nummern der erfaßten Bruthöhlen wie Haftetiketten oder Stecknadeln auf einer Karte positioniert werden. Die Bruthöhlen sind numeriert. Außerdem ist die Art jeder Bruthöhle mit einer Zeichenfolge angegeben. Die Bezeichnung 7Nat bedeutet beispielsweise, daß die Bruthöhle Nr. 7 eine natürliche Baumhöhle ist, die vielleicht durch einen ausgefaulten Ast entstanden ist. Die Lage dieser Bruthöhle kann in die Karte eingetragen und bei Bedarf wieder neupositioniert, verändert oder gelöscht werden. Um einen Text oder ein Symbol in die Karte einzutragen, setzen Sie den Mauszeiger an die gewünschte Stelle auf die Karte und drücken Sie die rechte Maustaste. Es wird ein Textfenster an dieser Stelle geöffnet und Sie können Ihren Karteneintrag hier hineinschreiben, bzw. ein Symbol mit einer Symbolschrift (z.B. Wingdings) eintragen. Wie Sie verschiedene Einträge und Icons auf der Karte direkt editieren, verschieben, korrigieren und wieder löschen können, wird weiter unten nochmals detailliert beschrieben.

Karteneinträge aus einer Quelldatei in die Karte übertragen:

Nehmen wir an, alle Einträge bzw. Nummern der Nisthöhlen sind bereits in einer Datei vorhanden, z.B. in der Datei MUSTER.SRC (Abb. links). Mit dem Menü Daten, öffnen wird eine solche ASCII-Datei zur Karte hinzugeladen und in einem Fenster (Abb. links) angezeigt. Die Nummern der Nisthöhlen können aus dieser Datei mit 'Drag &Drop' direkt in die Karte (Abb. rechts) übernommen werden. Die Übertragung von Zeichen aus einer bereits vorhandenen Datei erleichtert und beschleunigt die Kartierung. Außerdem merkt sich MAPPER den Namen der Quelldatei, aus der die Einträge stammen.

In der Tabelle der Einträge wird nämlich in der ersten Zeile der Name der Quelldatei in der Spalte EINTRAG vermerkt und eine Verknüpfung mit dieser Datei erstellt. In diesem Beispiel wird also der Name !C:\AVIDAT\MUSTER.SRC anstelle des Platzhalters !UNBEKANNT in die Tabelle eingetragen. Auf diese Weise kann MAPPER die Quelldatei der Einträge finden und Verbreitungskarten der Bewohner der betreffenden Nisthöhlen für jeden gewünschten Aufnahmezeitpunkt erstellen. Die beiliegende Verbreitungskarte wurde z.B. von MAPPER selbständig erstellt. Im Detail wird dies im folgenden Kapitel beschrieben.

Erstellen einer Verbreitungskarte: Auf der Grundlage einer Bruthöhlenkarte und einer Quelldatei kann das Programm MAPPER eine Verbreitungskarte erstellen. Eine solche Verbreitungskarte ist am Ende dieser Seite dargestellt.

Wählen Sie zu diesem Zweck das Menü Eintrag, Verbreitung, erstellen. Es erscheint folgendes Fenster:

Den Namen der Quelldatei hat MAPPER dem Verweis in der ersten Zeile der aktuellen Tabelle der Einträge entnommen. MAPPER kann in einer dazugehörenden Quelldatei bzw. AVIDAT-Datei mit der Namenserweiterung .SRC die Nummern der Bruthöhlen suchen und durch Aufnahmedaten für den gewünschten Aufnahmezeitpunkt ersetzen. In unserem Beispiel würde MAPPER die Datei C:\AVIDAT\MUSTER.SRC suchen, weil dieser Name als Quelldatei in der Tabelle der Einträge in der ersten Zeile der Tabelle angegeben ist. MAPPER blendet dann die ersten zehn Zeilen dieser Quelldatei ein. Die Aufnahmen bzw. Belegungen der Nisthöhlen stehen in einer bestimmten Spalte einer AVIDAT-Datei. Sie können eine beliebige Spalte für die Erstellung einer Verbreitungskarte anwählen. MAPPER tauscht dann die Nummern der Bruthöhlen gegen die Einträge in der ausgewählten Spalte der AVIDAT-Quelldatei aus.

In die Tabelle der Karteneinträge werden nun in die Spalte EINTRAG anstelle der Nisthöhlennummern die entsprechenden Belegungen hineingeschrieben. Sie werden aus der Quelldatei entnommen und erscheinen nun in der Karte. Auf diese Weise werden die Bruthöhlennummern durch die Belegung der Bruthöhlen in der Karte ersetzt und somit eine Verbreitungskarte für den ausgewählten Aufnahmezeitpunkt erstellt.

Das Programm MAPPER kann also auf der Grundlage einer Nisthöhlenkarte für jeden Aufnahmezeitpunkt eine Verbreitungskarte anfertigen. Anstelle der Aufnahme im Jahr 1965, könnte man auch die Aufnahme 1964 oder irgendeine andere Spalte in der Quelldatei auswählen. Dabei können die entsprechenden Einträge einer beliebigen mit MAPPER verknüpften AVIDAT-Quelldatei entnommen werden. Eine entsprechender Datenimport von EXCEL-Dateien ist in Vorbereitung.

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